In Berlin eingegroovt: Unser Wochenende in Bildern 18./19. August 2018

Dieses Wochenende haben wir uns nach unserem dreiwöchigen Frankreich-Urlaub wieder in Berlin eingelebt. Ich hatte vor allem Freude an gutem, gesundem Essen.

Samstag, der 18. August 2018

Das Wetter verspricht (was sonst?) heiß und trocken zu werden. Umso mehr freue ich mich, dass in den frühen Morgenstunden ca. fünf Minuten lang Regentropfen fallen. Morgens sind die Blätter im Vorgarten noch ganz nass. Ein seltener Anblick diesen Sommer:

Mein Vormittag vergeht mit dem Zubereiten von gesunden Speisen. In Frankreich konnte man zwar sehr lecker essen, aber mir fehlten ein paar gesunde Sachen – gutes Vollkornbrot zum Beispiel. In Frankreich gab es kein wirkliches Vollkornbrot, nur Mischformen. Auch gab es im Tauschhaus keine Getreidemühle und keinen Mixer, so dass ich viele vollwertige Speisen nicht zubereiten konnte wie gewohnt. Ich finde das nicht schlimm, denn im Urlaub darf es gern mal anders sein, aber jetzt freue ich mich wieder auf meine Getreidegläser und die Moulinette.

Deswegen mache ich erstmal Hirse-Kräutertaler, als Bratlinge zu Salat oder als Brotbelag, und wir verputzen sie gleich aus der Pfanne als Zwischengericht…

… und dann fürs Mittagessen eine Gemüsebutter aus Butter, Paprika, Möhren, Knoblauch und Frühlingsszwiebeln, die unwahrscheinlich gut schmeckt (danke, Roswitha, für die Inspiration, ich habe schon lang keine Gemüsebutter mehr gemacht, und Eure war köstlich!). Zum Mittagessen gibt es Vollkornbrot aus dem Bioladen mit der Gemüsebutter, bunten Blattsalat und Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl, was von Mann und Kindern in Frankreich auch vermisst wurde.

Wir haben ein paar Zweige Brombeeren aus Frankreich mitgebracht, eigentlich als Dekoration, aber nun sind viele Beeren reif und die Zweige lassen die Blätter hängen. Die Mädchen und ich bereiten aus den Brombeeren und aus Himbeeren, die wir ebenfalls aus Frankreich mitgebracht haben, einen kaltgerührten Fruchtaufstrich zu.

   

Am Nachmittag sind wir zu einer Feier eingeladen. Der „Mauersegler“, ein Biergarten/Club am Mauerpark, feiert sein 15-jähriges Jubiläum. Mein Mann hat mit dem Laden zu tun und kennt die Hälfte der Gäste, manche noch aus DDR-Zeiten. Auch ich sehe viele bekannte Gesichter aus dem „alten Prenzlauer Berg“, als noch nicht alles von Zuzüglern überschwemmt war.

Außer diesen kleinen Berliner Pfannkuchen und Schokoladenkuchen, mit denen die Kinder liebäugeln, gibt es leckere vegetarisch gefüllte Teigtaschen, an denen ich mich labe. Wahrlich, in Berlin kann man auch gut essen!

Und trinken.

Und gediegen tanzen und feiern, wenn man denn Zeit und keine Kinder hat 🙂

Die kleine Tochter lässt sich schminken:

Erst bei Dämmerung kommen wir nach Hause. Die Nachbarn sitzen noch draußen auf unserem „Dorfanger“ vor den Hauseingängen, unter dem Nussbaum. Die Kinder spielen noch eine Weile draußen – sie haben Fledermäuse entdeckt und beobachten ihr Flattern auf der großen Wiese hinter den Häusern, später spielen sie im Dunkeln Verstecken. Wir quatschen noch mit den Nachbarn. Später, als es schon dunkel ist, muss ich die Kinder und Nachbarskinder noch mit einem Einkaufswagen im Wohnareal herumfahren. Ich bin abermals glücklich über unseren schönen Wohnort, wo es direkt vor der Haustür möglich ist, Sommerabende so zu verbringen – die Kinder frei und glücklich draußen, und wir Erwachsenen auch.

Sonntag, der 19. August 2018

Der Jahreszeitentisch wird heute neu gestaltet. Die kleine Tochter hat die Idee, die Kiefernzapfen vom Land mit Vogelbeeren und Blättern zu bestücken, die draußen schon reifen.

Noch vor dem Frühstück fahren wir mit Picknick in den Kindergarten, wo wir heute putzen und frühstücken wollen.

Die Kinder spielen sofort los; sie genießen es, den Kindergarten ganz für sich zu haben. Sie richten für sich und die Puppen eine Wohnung auf der Hochebene ein und spielen Verreisen/Ankommen. Unsere Mädels streiten sich gern auch, aber sie können auch zauberhaft zusammen spielen – manchmal stundenlang. Im Urlaub haben sie das auch getan, wenn wir am Ferienhaus waren. Ich haben manchmal mit großer Neugier und Erstaunen zugehört, was sie sich für Welten aufbauten und was dort geschah. Ich bin dankbar, dass unsere Kinder so schön und fantasievoll spielen, auch die Große mit neun Jahren noch.

So schön kann eine Puppen- und Spielecke aussehen:

Und so einen Ast suche ich schön lange für unser Haus auf dem Land, aber so etwas ist in genau der richtigen Größe gar nicht so einfach zu finden. Dort möchte ich wie hier im Kindergarten immer etwas zur Jahreszeit Passendes aufhängen. Hier hängen aktuell Ketten aus Strohblumen. Ganz spätsommerlich. Dass es etwas karg aussieht, passt ja zur vertrockneten Natur in diesem Jahr.

Zum Mittagessen gibt es als Vorspeise Wassermelone und als Hauptgang Ofenkartoffeln mit Kräutern der Provence, frischen Blattspinat mit Knoblauch und Creme Fraiche sowie rohen Sauerkrautsalat mit geriebenen Äpfeln und Zwiebeln. Ich bin geradezu gierig nach den gesunden Sachen.

Am Nachmittag bauen die Kinder den Jahreszeitentisch aus. Mehr Wiese wird angelegt und außerdem ein Fluss, der mit kleinen Muscheln belegt wird, die mein Bruder einmal aus Teneriffa mitgebracht hat. Unter dem rosa Seidentuch wohnen die Filzpuppen Lavendelkind und „Mohnika“.

Etwas später dann so:

Stars des Nachmittags sind zwei dieser Zwitschervögel. Man füllt sie mit Wasser und bläst hinein, und sie zwitschern ganz allerliebst. Und laut. Die kleine Tochter macht mit dem lauten Gezwitscher und dem Nachbarjungen das Wohnareal unsicher. Außerdem bereiten die beiden mit dem Einkaufswagen von gestern irgendwas Geheimes vor. Sie sind den ganzen Nachmittag draußen verschwunden.

Die große Tochter baut im Kinderzimmer Lego. Ich setze derweil ein Sauerteig-Brot an und bereite eine Kräuterbutter mit italienischen Kräutern zu. Der Mann repariert unser Küchenradio; ich recherchiere Kleider im Internet. Für eine Hochzeit in zwei Wochen brauche ich ein neues Kleid.

Um sieben rufen wir die Kinder rein – und es gibt lauten Protest bei der kleinen Tochter. Es stellt sich heraus, dass sie mit dem Nachbarskind den Einkaufswagen wunderschön geschmückt haben und allerlei für die Fledermäuse vorbereitet haben. Sie wollten das uns Eltern bei Dunkelheit zeigen und mit uns zusammen die Fledermäuse beobachten. Es dauert eine gute Weile, bis die Tochter versteht, dass es „bei Dunkelheit“ zu spät wird heute und dass wir das auf morgen verschieben, wenn sie Mittagsschlaf gemacht hat. Die Kinder gehen noch in die Wanne (beide Haarschöpfe waschen und schneiden) und essen dann zu Abend.

Der Mann bringt dann die todmüden Kinder zu Bett, während ich noch die Wechselwäsche-Beutel beider Kinder für das neue Schul- und Kindergartenjahr frisch befülle.

Und jetzt sitze ich noch auf der Gartenterrasse und genieße die gemütlichen Geräusche des Sommerabends. Dann werde auch ich etwas zu Abend essen und mit dem Mann noch einen Film schauen.

Morgen geht der Alltag mit Arbeit, Schule und Kindergarten wieder los. Die große Tochter kommt in die dritte Klasse und die kleine beginnt ihr letztes Kindergartenjahr als „Königskind“. Sie sind schon so groß!

Mehr Wochenenden in Bildern finden sich bei Susanne von Geborgen Wachsen.

 

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