Trüb, kalt und regnerisch war dieses erste März-Wochenende. Wir waren viel drinnen hier in unserem gemütlichen Zuhause in Berlin. Aber auch draußen mit unserem kleinen Welpen, der seit zweieinhalb Wochen bei uns ist.
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Samstag, der 2. März 2019
„Der März ist da – ein stürmisch Kind!
Der Himmel gibt sich wild bewegt,
Und allbeherrschend wird der Wind,
Der durch verschneite Täler fegt.
Kaum einer bringt es über’s Herz
Und singt ein preisend Lied auf dich,
Du rauher, sturmumbrauster März –
Und dennoch hast du Trost für mich:
Du lockst ins nördliche Gefild‘
Der Sonne warmes Licht zurück,
Dein Name weckt in uns das Bild
Von Frühlingsgrün und Frühlingsglück.
Inmitten deiner Sturmesbö’n
Bricht sommerlicher Glanz herein,
Wenn Winde warm von Mittag wehn
Mit Himmelsbläue wie im Mai’n.“
(William Cullen Bryant, abgeschrieben aus „Vom Glück, mit der Natur zu leben – Das Tagebuch der Edith Holden“, das ich vorletzte Woche bereits als herrlichen Begleiter für die Jahreszeiten empfohlen habe).
Genau wie im Gedicht beschrieben begrüßt uns der heutige Tag: windig, wolkig und wetterschaurig. Der „sommerliche Glanz“ wurde hier dieses Wochenende vermisst.
Da schlüpfe ich lieber nochmal ins Bett und lese den Kindern vor.
Wir lesen heute „Zwerg Nase“, in dieser herrlichen Ausgabe mit Illustrationen meines Lieblings-Illustrators Friedrich Hechelmann. Mit den Kindern haben wir uns ins Gästebett gekuschelt. Plötzlich greift die große Tochter hinter sich, zieht ein kleines hellbeiges, in Plastik verpacktes Paket unter dem Kissen hervor und ruft aus: „Iiih, ein Tofu!“ Und tatsächlich, es ist ein Tofu. Wir müssen alle kichern: ein Tofu im Gästebett! Dabei ist die Erklärung einfach: Die kleine Tochter hatte sich gestern gestoßen und wünschte sich ein Kühl-Pad für ihren Arm. Weil ich in der Tiefkühltruhe keines fand, gab ich ihr stattdessen einen tiefgekühlten Tofu. Der tat seinen Zweck, blieb dann aber im Gästebett liegen und taute auf. Ich wette, sowas passiert nur in Familien.
Den Vormittag verbinde ich mit der kleinen Tochter beim Geigen. Ein legendärer Lehrer der Suzuki-Methode und Vorsitzender der europäischen Suzuki-Vereinigung, Christophe Bossuat aus Lyon, unterrichtet dieses Wochenende die Geigenklasse meiner Schwägerin. Er übernimmt auch die Gruppenstunden am Samstag, außerdem gibt es einen Vortrag für uns Eltern. Die kleine Tochter will nach ihrer Stunde gern länger bleiben und noch den Großen zuhören, denn die Kusine spielt dort auch mit.
Die Kusine kommt dann mit zu uns nach Hause, denn sie möchte unseren Hund kennen lernen.
Später am Nachmittag kommt noch eine weitere Freundin der kleinen Tochter, und wir machen alle zusammen einen Spaziergang mit dem Hund.
Ein bisschen Frühling lässt sich doch blicken.
Aber insgesamt drängen sich heute eher herbstliche Eindrücke auf. Wie hier an der Linde, neben den noch sehr kleinen Knospen noch die Früchte und Flugblätter vom letzten Jahr.
Auch dieses Vogelnest ist noch vom letzten Jahr.
Als Kusine und Freundin gegangen sind, kommt bei unseren Kindern der Wunsch nach Pizza auf. Aber unser Ofen ist immer noch kaputt (er kann aber repariert werden, glücklicherweise), darum bestellen wir der Einfachheit halber Pizza bei unserem treuen Pizzalieferanten in der Gleimstraße in Prenzlauer Berg. Die Kinder essen aber nur jeweils zwei kleine Stücke und wollen danach noch diesen Haferbrei mit Himbeeren.
Zum Haferbrei dürfen die Kinder den zauberhaften Film „Die Winzlinge: Operation Zuckerdose“ schauen, den es auf Amazon Prime gibt. Bei uns werden ja nur am Wochenende Filme geguckt. Hier sind animierte Insekten in wunderschöne reale Naturlandschaften projiziert. Die Story aller Kürze: Ein kleiner Marienkäfer (Hauptfigur und Held) sowie eine Gruppe schwarzer Ameisen finden eine Dose Zucker, die sie heldenhaft und clever gegen ein Heer von roten Waldameisen verteidigen, die die Zuckerdose natürlich auch haben wollen. Auf den Film sind wir gestoßen, weil man gerade in der arte Mediathek in der Reihe „Die Winzlinge in freier Wildbahn“ Dokumentationen über Naturparks schauen kann, in die die Winzlinge hineinprojiziert wurden. Bei arte stehen jedoch die Naturparks und ihre Schönheiten absolut im Vordergrund, die Winzlinge sind hier nur Beiwerk.
Unsere Kinder LIEBEN den Film und besonders die kleine Spinne, die am Schluss den Marienkäfer aus einer brenzligen Lage rettet und gesund pflegt. Hier gibt es bei beiden Kindern Tränen des Mitgefühls.
Danach: Ab ins Bett.
Sonntag, der 3. März 2019
In unserer Küche gibt es schon Frühling in Töpfen. Hyazinthen brechen langsam auf und duften….
Und Traubenhyazinthen stehen stramm.
Auf unserer Jahreszeiten-Fensterbank im Wohnzimmer ist auf dem Buchständer eine März-Seite aus dem Tagebuch der Edith Holden zu sehen:
Es schauert immer wieder, und es ist kalt draußen. Keiner von uns hat Lust auf den ursprünglich geplanten Frühlingsspaziergang.
Morgen ist Fasching im Kindergarten, Thema: Zirkus. Die Tochter will sich als Seiltänzerin verkleiden. Also holen wir den Verkleidungskorb aus dem Keller, um das ersehnte „Katzen-Tütü“ herauszukramen. Das ist ein weißes Trikot mit Katzenmotiv und Tüllrock, das zwar schon ein wenig knapp sitzt, aber heiß geliebt wird und morgen unbedingt angezogen werden will. Dazu haben wir eine Feinstrumpfhose mit Glitzer besorgt und goldene Ballerinas. Siebter Himmel für die kleine Tochter. Der Verkleidungskorb oben führt natürlich dazu, dass beide Kinder sich den ganzen Vormittag lang immer wieder neu verkleiden.
Immerhin: Noch ein Frühlingszeichen. Die Zweige, die wir vor zwei Wochen geschnitten haben, tragen jetzt Blüten. Sie stehen nun auf dem Terrassentisch draußen, weil die Haselblüten meinen Mann zum Niesen bringen.
Während mein Mann Mittagessen kocht…
…Kartoffeln mit Quark und Leinöl sowie Spinat-Salat mit Rote Bete, Pilzen, Paprika und Kernen, kommt die Idee auf, heute umzuräumen. Die große Tochter möchte wieder ein Zimmer für sich haben, und so haben wir kürzlich beschlossen, mein Nähzimmer wieder ins große Kinderzimmer zu verlegen. So teilt nun die kleine Tochter ein großes Zimmer mit meinem Nähzimmer und die große Tochter ein kleineres Zimmer mit dem Klavier. So haben beide Kinder ein Zimmer für sich. Eigentlich wollten wir heute nur gammeln, aber da es draußen heute so trist ist und ich ein so tätiger Geist, packen wir es spontan an.
Das heißt aber: Das große Hochbett der Tochter und alle Habseligkeiten, Schreibtisch und Regale müssen ins ehemalige Nähzimmer geräumt, und all meine Nähsachen und Schränke ins Kinderzimmer. Damit sind wir den ganzen Tag beschäftigt.
Zwischenzeitliches Gedränge vieler Dinge…
Dafür freut sich die große Tochter an ihrem „neuen“ eigenen Zimmer, in das sie nun ihre Sachen räumen darf.
So, das war’s!
Die Woche wird wieder sehr aktiv. Ich habe neue Pläne, die ich aber noch nicht verrate :-), das hat aber auch eher mit meiner Autoren-Tätigkeit zu tun. In Schule und Kindergarten ist diese Woche natürlich Fasching. Außerdem freue ich mich auf den 2. Teil meines kleinen Puppenkurses im Kindergarten, wo wir gemeinsam Püppchen für den Bazar nähen. Vielleicht schaffe ich es ja diesmal, dort auch Fotos zu machen. Die zeige ich auf Instagram (@feinslieb_maike), wo Ihr mir natürlich gerne folgen dürft!
Ich wünsche auch Euch eine schöne, aktive Woche! Vielleicht seid Ihr ja auch Faschingsmenschen? Ich bin ehrlich gesagt eher keiner, auch wenn ich mich zumindest früher sehr, sehr gern verkleidet habe.
Ich freue mich eher auf die Fastenzeit, die ich auch dieses Jahr gern begehen möchte. Ich weiß noch nicht genau, wie, aber das lasse ich Euch dann gern wissen. Ich schwanke noch, wie das genau aussehen wird und wann es genau losgehen wird.
Ich freue mich wir immer über Kommentare! Jeder wird beantwortet!
Weitere Wochenenden in Bildern findet Ihr wie immer hier, auf dem schönen Familienblog Große Köpfe.