Das Osterwochenende haben wir mit Familienbesuch in unserem Häuschen auf dem Land verbracht. Es war zwar eisig kalt, aber wir haben trotzdem den Frühling gefunden, nämlich in Form von Feldhasen, Blümchen und Vögeln.
Samstag, den 31. März 2018
Beim Morgenspaziergang übers Grundstück mit meinem Bruder, seiner Verlobten und ihrem Hund, die zu Besuch sind, finden wir Schneeglöckchen. Ich liebe Schneeglöckchen.
Und in der Berberitzenhecke entdecken wir ein Vogelnest, worüber die Kinder sehr entzückt sind.
Die Vögel werden auch nochmal gefüttert, denn morgen soll es schneien.
Brötchen bzw. Fladen backen:
Frühstück mit zweierlei Guacamole (scharf und mild), Käsen und frischer Ananas.
Die Kinder basteln sich Zauberstäbe aus Haselruten von unserem großen Haselnussstrauch, denn der tollste Onkel der Welt bereitet eine Schatzsuche mit Zauberei vor. Erst sägen, dann schnitzen, dann schmirgeln:
Schnitzspäne:
Der Hund wartet darauf, dass er ein verstecktes Leckerli suchen darf. Auch für ihn ist Ostern!
Nach dem ersten Hinweis der Zauber-Schatzsuche rennen die Kinder eine Viertelstunde lang schreiend übers Grundstück, „zaubern“ und finden versteckte Leckereien. Und das schon am Ostersamstag!
Zum Mittagessen backen mein Bruder und seine Verlobte eine Torta Pasqualina, eine italienische Ostertorte aus Spinat und Eiern. Die gibt es mit Feldsalat. Köstlich!
Waldspaziergang bei kalten drei Grad Celsius und Ostwind. Der Wald sieht noch nicht sehr frühlingshaft aus. Hier wurde ein Vogel gerupft – von wem wohl?
Ein riesiges Vogelnest, hoch oben in einer Kiefer. Gestern haben wir einen riesenhaften Habicht kreisen gesehen und die Kinder sind sicher, dass es das Nest von ihm ist.
Vervollkommnung der Osterdekoration.
Und dann, später zu Hause, sichten wir auf dem Feld neben dem Haus doch tatsächlich diese beiden wunderschönen Feldhasen!
Als sie uns hören, verschwinden die Hasen im Wald. Die Kinder meinen natürlich, es sind zwei Osterhasen gewesen. Und recht haben sie!
Während die große Tochter mit Onkel und Tante in spe alle Gesellschaftsspiele hoch- und runterspielt und der Mann unser Bad fertig streicht, bereite ich mit der kleinen Tochter die Marinade für den Osterbraten zu. Es wird nach unserem mehrwöchigen Fleischfasten morgen einen Wildschweinbraten nach meinem eigenen Rezept geben, mit sehr, sehr, sehr viel Knoblauch. Die Tochter schält die zig Knoblauchzehen.
Sonntag, der 1. April 2018
Es schneeregnet schon seit den frühen Morgenstunden. Bei einem Kind gibt es Unmut über das schlechte Wetter. Es hat sich so sehr Sonne gewünscht für das Eiersuchen.
Dann ist das Eiersuchen aber ganz, ganz toll – die Kinder rennen wieder mega aufgeregt suchend übers Grundstück.
Bei uns gibt es selbst naturgefärbte Eier und feine Schokoladeneier aus der Schweiz. Der Migros Onlineshop macht’s möglich.
Später werden die Zauberstäbe bunt angemalt, denn die Kinder meinen, sie funktionieren noch nicht richtig.
Den Wildschweinbraten zu Mittag gibt es mit selbst gebackenem Weißbrot und Buttermöhren.
Es schneeregnet und schneit den ganzen Tag, so dass keiner von uns einen Fuß vor die Tür setzen möchte. An unsere Futterstellen kommen lauter Vögel, die wir nicht kennen. Also versuchen wir, sie zu fotografieren und anhand der Fotos, unserem Naturführer und dem Internet zu bestimmen.
Das ist ein Bluthänfling (eine Finkenart), der in Deutschland gefährdet ist – von dem hatte ich noch nie in meinem Leben gehört.
Dies sind ein Erlenzeisig und ein Girlitz, die oft verwechselt werden, wie der NABU hier anschaulich zeigt. Der Erlenzeisig (links) ist oben auf dem Kopf schwarz, der Girlitz ist etwas blasser gefärbt, aber tatsächlich sind sie sehr ähnlich, was auf unserem Foto nicht so wirkt. Beide haben eine gelbe Brust.
Nochmal einer „unserer“ Erlenzeisige bei Schneefall:
Hier eine Weidenmeise:
Und ein Buchfink:
Nach der Verabschiedung unserer lieben Gäste schauen wir noch einen Familienfilm zusammen an, dann geht der Tag zu Ende. Wir freuen uns auf eine weitere Woche auf dem Land und besseres Wetter am Ende der Woche.
Mehr Wochenenden in Bildern findet man bei Susanne von Geborgen Wachsen.