Wir sind dieses Wochenende zu Hause in Berlin geblieben und nicht aufs Land gefahren. Ich war bei einer Konferenz. Die eine Tochter war bei einer Geburtstags-Übernachtung, und bei uns hat meine Nichte übernachtet. Den Rest des Wochenendes haben wir gelesen, gespielt und auf dem Sofa verbracht. Denn das Wetter war trüb, grau und nieselig. Absolut kein Wetter, um rauszugehen.
Ich bin heute unwahrscheinlich müde, weil es mir heute Vormittag gesundheitlich nicht gut ging und ich mich davon noch nicht erholt habe. Deswegen werde ich heute den Wochenend-Rückblick so schnell wie möglich fertig machen und mich dann ins Gästezimmer verkriechen. Dort kann mein Mann dazustoßen, wenn die Kinder im Familienbett schlafen. Dann können wir gemeinsam noch ein bisschen arte oder Netflix schauen.
Als Text der Woche habe ich heute wieder den Wochenspruch aus dem Antroposophischen Seelenkalender:
Es ist in diesem Winterdunkel
Die Offenbarung eigner Kraft
Der Seele starker Trieb,
In Finsternisse sie zu lenken
Und ahnend vorzufühlen
Durch Herzenswärme Sinnesoffenbarung.
(Rudolf Steiner)
Samstag, der 25. Januar 2020
Fotos dieser Puppe werden gemacht. Erst drinnen, dann draußen. Denn diese Puppe möchte mit ihrem schmucken Schal gern draußen herumtollen. Den Schal habe ich vor zwei Jahren bei der Landpartie Laura von 1000Rehe abgekauft, weil ich ihn so schön fand. Er gehört einer Puppe meiner Tochter. Aber Livia darf ihn heute tragen, weil er gar zu schön zu ihrem helllila karierten Kleidchen passt.
Ich stelle einen winterlichen Blumenschmuck her aus gesammelten trockenen Blüten und Gräsern und weißen Blüten. Eine kurze Anleitung dafür plane ich für den Blog. Hier ist der Strauß noch nicht ganz fertig.
Die Samen und trockenen Blütenstände der gesammelten Blumen streuen wir dann draußen wieder aus, damit sie ihr Potenzial entfalten können.
Auf dem Weg mit dem Fahrrad zu meiner 2-tägigen Konferenz in Berlin-Mitte fahre ich durch die Weinbergspark. Ein Reiher steht dort seelenruhig am Teich. Ich habe ihn hier schon oft gesehen, war ihm aber noch nie so nah.
Kräne einer großen Baustelle nahe der Friedrichstraße. Berlin wird niemals „fertig“ sein. Das ist eine der Eigenschaften von Berlin, die ich liebe. Auch wenn die Veränderung manchmal seltsame Blüten treibt.
Ich komme erst wieder nach Hause, als es schon dunkel ist. Mein Mann und ich trinken am Küchentisch einen Tee (ich) bzw. Kaffee (er). Plötzlich formt er aus Spaß ein „Hand-Herz“, ohne das jemals vorher gemacht zu haben. Ich bin überrascht, dass es so perfekt aussieht. Ich versuche es auch (auch mein erstes Mal!) und kann es überhaupt nicht. Learning: Hand-Herzen sind gar nicht so einfach zu machen.
Die große Tochter ist bei ihrer Übernachtungsparty. Die kleine Tochter und meine Nichte, die fast im gleichen Alter sind, spielen seit Stunden zusammen. Sie haben schon Schlafanzüge an, denn bald geht’s für die beiden ins Bett.
Pferdchen spielen ist gerade sehr beliebt.
Hier wird der Plüsch-Hase zum Tanzen gebracht, wozu die Mädchen selbst ausgedachte Quatschlieder singen. Eine halbe Sunde lang, mit viel Gekicher.
Während die Mädchen spielen, bringt mein Bruder die Übernachtungssachen für die Kusine vorbei. Er bleibt auf ein Glas Wein.
Um 20 Uhr bringe ich die Mädchen ins Bett und bin so müde, dass ich einschlafe.
Sonntag, der 26. Januar 2020
Um 6 Uhr sind die Mädchen wach und fangen sofort wieder an zu spielen. Sie bekommen ein Müsli und sind sich selbst genug. Mir geht es nicht so gut, aber der Hund muss raus. Und wir haben Tierdienst an der Schule. Die Silhouetten der Bäume oben habe ich gegen 7 Uhr vor dem stockdunkelblauen Himmel gemacht, aber die Kamera hellt den Himmel stark auf.
Nach dem Frühstück versorge ich die Tiere der Schule. Es ist trüb und eiskalt draußen. Wieder zu Hause, muss ich mich nochmal ins Bett legen, weil ich mich nicht gut fühle.
Gegen Mittag geht es mir besser. Ich fahre mit dem Fahrrad zum 2. Teil meiner Konferenz. Der Himmel und die Stimmung draußen ist Winter-Grau in Grau. Ich weiß schon, warum wir in den Winterferien gern in den europäischen Süden fahren. Man sehnt sich sehr nach Sonne, wenn man dieses fahle Grau ein paar Wochen lang ertragen musste. Noch 10 Tage, dann geht es für uns nach Sizilien.
Das hier ist ein viel fotografiertes Haus in Berlin-Mitte, das ich auf meinem Weg passiere. Ich mag die organischen Öffnungen der Fassade.
Auf dem Heimweg fahre ich wieder an der Schule vorbei, um die Tiere zu versorgen. Als ich danach zu Hause ankomme, sitzt die Familie auf dem Sofa und liest „Harry Potter“, Band 1. Die große Tochter hat es vor zwei Jahren schonmal gelesen, hat aber seltsamerweise kein Feuer gefangen. Wir wollen es jetzt alle zusammen nochmal versuchen. Mein Mann und ich haben vor knapp acht Jahren bei einem langen Urlaub in Italien alle Bände hintereinander weg gelesen und sind seitdem echte Fans. Unsere jüngere Tochter kommt noch nicht hundertprozentig mit, kichert aber über die Witze.
Während mein Mann und ich abwechselnd vorlesen, stickt die Tochter an ihrer Handarbeit für die Schule.
Tja, und nun gibt’s noch Abendessen und dann gehen die Kinder einmal ganz früh ins Bett. Ich bin auch völlig erledigt und werde früh schlafen gehen.
Es liegt noch eine Woche Alltag, Arbeit und Schule vor uns. Dann beginnen die Winterferien, die seltsamerweise dringend nötig sind, obwohl seit den Weihnachtsferien erst 3 Wochen vergangen sind. Aber unsere Kinder sind schon wieder erschöpft.
Wir freuen uns schon alle auf unseren Sizilien-Urlaub. Wir brauchen alle dringend eine wenig Wärme, Sonne und Licht. Mit dieser Aussicht kann ich das hiesige Wetter besser ertragen.
Euch wünsche ich eine gute Woche. Wenn die Sonne scheint, lasst sie Euch auf den Pelz brennen, auch wenn’s nur kurz ist. Ein wenig Sonnenlicht (Vitamin D!) tut jetzt sehr gut.
Bis nächste Woche! – Oder Ihr lest Mitte der Woche den ersten Beitrag meiner neuen Blog-Rubrik „Ein perfekter Tag“: Der Ablauf eines Tages, den ich ganz für mich allein gestaltet habe. An dem ich nur gemacht habe, was mir gut tut und Spaß macht. Mit Unternehmungen und Tätigkeiten, die im Einklang mit der Jahreszeit sind. Die Beiträge dieser Rubrik sollen Euch dazu animieren, Euch solche Tage der absoluten Selbstfürsorge auch zu gönnen.
In diesem Sinne: Eure Maike
Wochenenden in Bildern von anderen Familien finden sich hier, beim Berliner Familienblog „Große Köpfe“.