Mild war die Luft, der Himmel heiter: Wochenende in Bildern 12./13. April 2025

Was für ein außerordentlich warmes April-Wochenende das war! Hier in Berlin hatte es am Sonntag um die 23°C, und der Himmel war in weiten Teilen blau. Der Frühling ist jetzt da: Die Bäume überziehen sich mit einem grünen Schimmer, die Sträucher und Obstbäume blühen, und überall strecken die Frühlingsblumen ihre bunten Köpfe aus der Erde. Man spürt: Ostern ist nah. Die Natur ist wieder auferstanden.

Mit den Kindern war ich trotz Osterferien zu Hause in Berlin, weil die Kinder Verabredungen hatten. Mein Mann ist mit den Hunden schon auf dem Land, genießt dort etwas Alleinzeit und kümmert sich um den Garten und den Boden im Gewächshaus.

Hier das schöne Frühlingsgedicht, aus dem die Überschrift stammt:

Novalis: Es färbte sich die Wiese grün

Es färbte sich die Wiese grün
Und um die Hecken sah ich blühn,
Tagtäglich sah ich neue Kräuter,
Mild war die Luft, der Himmel heiter.
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Und immer dunkler ward der Wald
Auch bunter Sänger Aufenthalt,
Es drang mir bald auf allen Wegen
Ihr Klang in süßen Duft entgegen.
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah. 

Es quoll und trieb nun überall
Mit Leben, Farben, Duft und Schall,
Sie schienen gern sich zu vereinen,
Dass alles möchte lieblich scheinen.
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

So dacht ich: ist ein Geist erwacht,
Der alles so lebendig macht
Und der mit tausend schönen Waren
Und Blüten sich will offenbaren?
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Vielleicht beginnt ein neues Reich
Der lockre Staub wird zum Gesträuch
Der Baum nimmt tierische Gebärden
Das Tier soll gar zum Menschen werden.
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Wie ich so stand und bei mir sann,
Ein mächtger Trieb in mir begann.
Ein freundlich Mädchen kam gegangen
Und nahm mir jeden Sinn gefangen.
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Sie ging vorbei, ich grüßte sie,
Sie dankte, das vergess ich nie.
Ich musste ihre Hand erfassen
Und Sie schien gern sie mir zu lassen.
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Uns barg der Wald vor Sonnenschein
Das ist der Frühling fiel mir ein.
Kurzum, ich sah, daß jetzt auf Erden
Die Menschen sollten Götter werden.
Nun wußt ich wohl, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Samstag, der 12. April 2025

Der Samstag war der 12. des Monats, darum habe ich mal wieder ein 12 von 12 verfasst. Die 12 Bilder und Geschichten vom Samstag kannst Du also HIER (Klick) betrachten.

Sonntag, der 13. April 2025

Erster Gang um 7 Uhr morgens: Raus ins Gärtchen und die gute Frühlingsluft schnuppern. Und mich an den Vergissmeinnicht freuen, die wieder gekommen sind.
Um meinen Körper zu aktivieren, mach ich ein bisschen Gymnastik mit Gabi Fastner auf YouTube.
Dann 15 Minuten atmen, mit Hilfe von Mori K. auf YouTube, der den Rhythmus dieser Atempraxis vormacht. Mir hilft es, wenn jemand „vortatmet“. Außerdem ertönt alle 5 Minuten ein Gong, so dass man in etwa weiß, wie viel noch vor einem liegt. Heute ist der letzte Tag der 2. Atemrunde. Weiter geht’s mit der 3. Runde in ein paar Wochen. Zwischen den Runden liegen 3-4 Wochen Pause für die Integration.
Wer mehr zum „Presence Process“ wissen will: Ich schreibe demnächst einen Beitrag dazu, denn man kann demnächst wieder einsteigen in die Gruppe. Ist kostenlos und meiner Meinung nach besser als Psychotherapie.
Ich backe Shortbread-Cookies. Einige davon in Fisch-Form, weil heute Palmsonntag ist. Die bekommen Nachbarn und Freundinnen.
Ich bringe das jüngere Kind und seine Freundin mit der S-Bahn zu einem Jugenkulturzentrum, wo sie am Osterprogramm teilnehmen – mit Schatzsuche, Basteln und anderen Aktivitäten. Ich fahre dann weiter mit der S-Bahn, raus ins Grüne, um zu wandern.
Ganz Berlin scheint heute auf den Beinen zu sein – die S-Bahn war voller Ausflügler, zu Rad, zu Fuß, mit Kinderwagen, Sack und Pack. Das Wetter ist herrlich warm, da wollen alle Berliner*innen raus. Auch dieser Mensch, der eine Minute lang einen Mords-Radau macht mit seinem Ungetüm.
Überraschung: ein Flohmarkt an der S-Bahn-Station, dazu noch ein echt toller mit sehr vielen Ständen von Privatpersonen.
Eine süße Kaffeebude gibt’s auch.
Ich streife kurz über den Flohmarkt und erstehe drei tolle Sachen für kleinen Preis: Einen noch neuen gebatikten Hoodie für das große Kind, ein Hundespielzeug, das unsere Hunde lieben werden, weil es quiekt, und 7 stabile alte Küchenmesser mit Holzgriffen für 2 Euro, die man nur mal schärfen muss (das kann sogar ich). Gebraucht kaufe ich gern ein, weil ich dann nicht das Gefühl habe, Ressourcen zu verschwenden.
Dann aber los in den Wald, der schon ganz zart grün ist. Ich mache heute eine 11 km-Wanderung durch das Erpetal, in weiten Teilen ein Naturschutzgebiet. Hier darf der Wald wieder wild wachsen und wird nicht mehr bewirtschaftet. — Es ist voll magic und ich freue mich total: Um mich herum fliegen ganz viele Schmetterlinge; ein Pärchen Tagpfauenaugen begleitet mich über zwei Kilometer durch den Wald (oder es sind immer wieder andere?). Auch Hummeln und Wildbienen sehe ich direkt vor meiner Nase.
Das Scharbockskraut lacht mich sonnig an. Ich mag an diesem Blümchen, wie es sich dem Betrachter entgegenstreckt und kräftig strahlt, wie ein kleines Kind, das stolz auf etwas ist.
Die Kastanien am Wegesrand treiben aus.
An der Erpe angekommen. Hier schlängelt sie sich durch Wiesenauen. Leider hat sich der Himmel in Windeseile bewölkt.
Eine andere Wanderin macht Pause am Flussufer.
Japanischer Kirschbaum auf dem Weg.
Hier mache ich Pause, um mein Vesper zu essen. Der Blick auf das Erpetal und die blühenden Bäume und Büsche ist so schön.
Ab hier wandert man mehrere Kilometer direkt an der Erpe entlang.
Alle meine Entchen schwimmen auf dem See, schwimmen auf dem See…
…Köpfchen unters Wasser, Schwänzchen in die Höh!
Die Erpe weitet sich in einen Weiher. In der Bildmitte übrigens ganz winzig ein Kranich, von denen hier fünf Stück das Ufer bevölkern.
Eine Graugans schwimmt direkt auf mich zu. Sie ist gar nicht ängstlich, erwartet aber kein Futter und ist auch nicht aggressiv.
Eine Jugendgruppe erarbeitet am Strand des (links liegenden) Weihers irgend etwas.
Weiter geht’s am linken Ufer der Erpe.
Die Wolken, die für ein Stündchen da waren, haben sich wieder vollkommen verzogen. Es ist richtig sommerlich, vor allem hier, unter dem blühenden Ahornbaum.
Der Uferweg führt mich wieder zurück zur S-Bahn. Puh, meine Füße tun jetzt weh, obwohl es nur 11 km waren. Ich hatte ja bis Mitte März mit einer entzündeten Fußsohlen-Sehne zu tun und konnte nicht so viel laufen/wandern, wie ich das gern getan hätte. Auch Sport fiel aus. Jetzt möchte ich wieder in Übung kommen.
Zu Hause besuchen wir (die Kinder und ich) die Nachbarin, die junge Kätzchen hat. Gibt es etwas Süßeres als Baby-Kätzchen???
Der schwarze Felix ist der Liebling der jüngeren Tochter.
Auch ich halte kurz einen der Winzlinge. Sie passen in eine Hand!

Am Dienstag fahre ich mit der jüngeren Tochter auch aufs Land; etwas später kommt dann auch das große Kind nach, das am Mittwoch noch eine wichtige Verabredung hat. In der Woche nach Ostern trudeln wir wieder in Berlin ein. Ich freue mich auf ein paar Tage Natur auf dem Land und dann auf meine persönliche kleine Auszeit am letzten Osterferien-Wochenende: Da gehe ich nämlich 3 Tage im Thüringer Wald wandern. Große Vorfreude darauf hier.

Ich grüße alle meine lieben Leserinnen und wünsche Euch eine gute Woche bis Ostern!

Ich freue mich immer über Kommentare — denn ich weiß ja gar nichts von Euch! Sehr gern höre ich, woher Ihr kommt und wie Ihr hierher gefunden habt, ob Ihr hier schon länger lest oder ganz neu seid.

Alles Liebe,
Eure Maike

Das WiB ist wie immer verlinkt bei Große Köpfe.

Das könnte Dich auch interessieren:

Schreibe einen Kommentar


Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..