Erfüllt mit Maienwonne: Wochenende in Bildern 21./22. Mai 2022

Wie so oft fuhren wir weiblichen Familienmitglieder am Samstag mit dem Zug in unser Häuschen auf dem Land, wo mein Mann schon war und die Natur in Maienwonne strahlte.

Auf unserem Grundstück und rundherum blüht der Weißdorn (im Volksmund auch Hagedorn) mit seiner robusten Gestalt, seinen kräftigen Blättern und seinen zarten Blüten. Deswegen habe ich als Gedicht der Woche ein Weißdorn-Gedicht aus dem Tagebuch der Edith Holden herausgesucht:

Der Weißdorn steht ja für Herzensstärke; seine Blüten und Blätter kann man zu herzstärkenden Heilmitteln verarbeiten. Ich werde sehen, ob ich nächstes Wochenende dazu komme, einen so genannten „Herzwein“ aus den Blüten und Blättern herzustellen.

Samstag, der 21. Mai 2022

Während die eine Tochter bei der Geigenstunde ist und die andere in ihrem Zimmer Gitarre übt, fülle ich den Holunderblütensirup in Fläschchen.

Ich will in Kürze hier auf der Website einen Shop einrichten, in dem ich neben meinen handgemachten Puppen auch ab und zu Selbstgemachtes anbieten möchte. Nicht in Massen, aber für diejenigen, die selbst nicht dazu kommen, solche Dinge zuzubereiten. Diesen Sirup werde ich wohl als erstes anbieten; danach folgt mein Hustensirup aus Spitzwegerich und Fichtenwipferl, auf den inzwischen schon ein paar Bekannte schwören, weil er so gut hilft. Und schmecken tut er auch; wie Ricola Schweizer Kräuterzucker. Und wie diese ist er „von Natur aus wirksam“.

Auf dem Land: Unsere Weißdorne blühen.

Ein Schmetterling saugt den guten Nektar aus den Weißdorn-Blüten.

Langer Waldspaziergang mit der ganzen Familie. Wir sehen eine Familie Feldhasen auf der Weide am Waldrand spielen und hüpfen. Aber bevor ich sie fotografieren kann, sind sie schon in den Wald gerannt.

Dafür landet dort dann ein Storch.

Wir finden Veilchen im Wald.

Auf dem Rückweg.

Der Himmel hinterm Haus ist gewitterduster. Es soll heute noch regnen. Gott sei Dank – dieser Landstrich hat seit Wochen kaum Wasser bekommen.

Trotzdem sind die Maiglöckchen erblüht und erfreuen das ganze Untergeschoss mit ihrem betörenden Duft.

Und da ist er, der lang ersehnte Regenguss. Ich stehe am Fenster, genieße den Geruch und fühle die Wohltat, die der Regen den Pflanzen, Tieren und der Erde bringt.

Am Abend machen die große Tochter und ich einen weiteren Spaziergang mit den Hunden. Diese Gänge sind immer schön Gelegenheiten für Gespräche und Spaß. Wir machen ziemlich viele Witze, wenn wir spazieren gehen und uns unterhalten. Die große Tochter hat einen super Humor, sehr ausgefeilt und vielschichtig. Es macht großen Spaß, mit ihr zu lachen.

Den schönen Sonnenuntergang hinter der Kuhweide genießen wir aber auch.

Ich bin hundemüde und gehe um 20:00 Uhr mit den Kindern ins Bett. Ich habe die letzte Nacht kaum geschlafen, wahrscheinlich, weil ich zu spät noch Schwarztee getrunken habe. Ich konnte bis 3:00 Uhr nicht einschlafen und bin schon um sechs Uhr wieder aufgestanden.

Sonntag, der 22. Mai 2022

Auf dem morgendlichen Hundespaziergang ist ein Reh direkt neben dem Weg. Der Gegenwind macht möglich, dass es uns nicht gewittert hat.

Noch vor dem Frühstück arbeite ich an dieser Puppe. Eine Auftragsarbeit.

Fast fertig. Die Puppe bekommt noch moosgrüne Augen (ich hatte kein passendes Stickgarn), lange Haare, außerdem eine Strickjacke und Schuhe.

Frische Maiwipferl sammeln mit der kleinen Tochter, für den Hustensirup.

Ich liebe die Dinger, wenn sie so schön frisch und fest sind.

Wir tollen mit den Hunden auf dem Grundstück rum.

Die Tochter ist ganz aufgeregt, als sie entdeckt, dass die dürre Haselrute, die sie letztes Jahr eingepflanzt hat, ein paar Blätterknospen hat (die sieht man auf dem Foto nicht; der Stecken hat ein paar Verästelungen, an denen sich die Blätter befinden). „Damit hatte ich gar nicht gerechnet, Mama!“ sagt sie ganz aufgeregt und eilt schnell, um dem Haselstrauch in spe Wasser zu geben.

Sie nutzt die Stunde und schmückt auch unser Vogelgrab neu. Mit Flieder.

Ich gärtnere zwei Stunden lang, denn es ist viel zu tun. Danach tut mir der Rücken weh vom Hacken, Graben, Rupfen und Gießkannen schleppen.

Kleiner Snack zwischendurch: Bananenmilch.

Mein Mann war auch fleißig im Garten tätig und ruht sich mit einem Kaffee aus.

Kurz vor der Heimfahrt machen die große Tochter und ich einen letzten Hundespaziergang. Ich mag die Kuhherden, die grünen Weiden und den weiten Himmel hier.

Die Tochter versucht, die Kuh anzulocken. Den Kühen sind unsere Hunde nicht geheuer. Und unseren Hunden sind die Kühe nicht geheuer, sie wagen sich nicht an sie heran. Gut so. Kühe, die ihre Kleinen in Gefahr wähnen, trampeln so kleine Hunde wie unsere schnell tot.

Neben diese dicke Eiche am Wegesrand hat sich ein Weißdorn geschmiegt, der von rosa Blüten überschäumt. Sowas Herrliches habe ich selten gesehen.

Und ja, es ist trotz der pinken Farbe Weißdorn. Der Wuchs des Baumes und die Blätter sind genau so wie bei unseren Weißdornen. „Pinkdorn!“ sagt die Tochter.

Nachtrag: Diese Weißdorn-Art ist wahrscheinlich ein so genannter Rotdorn bzw. ein „zweigriffiger Weißdorn“, wie ich durch Googeln herausgefunden habe. Hier mehr Informationen zum Unterschied zwischen weißen und roten Weißdorn-Arten. Das Ganze ist nämlich nicht so einfach (ich zitiere aus dem verlinkten Beitrag): „Crataegus laevigata heißt der Zweigrifflige Weißdorn in der botanischen Fachsprache. Und auf diesen beziehen wir uns bei der Differenzierung von Weiß- und Rotdorn in erster Linie. Allein bei der Bezeichnung Rotdorn wird es nämlich schon kompliziert: Es handelt sich dabei nämlich nicht um eine klare Sortenbezeichnung, sondern um einen Überbegriff für alle rot blühenden Crataegus-Sorten. Und es gib de facto auch vom Eingriffligen Weißdorn, dem Crataegus monogyna, rot blühende Varianten.“

Herz. (Dieses Foto hat mein Mann am Morgen gemacht, als der Himmel noch knallblau war).

Die Kuh ist neugierig, aber näher kommt sie nicht heran.

Mit diesem saftigen Anblick einer Maienwiese verabschieden wir uns für heute vom Land. Aber wir kommen über Himmelfahrt wieder. Hurra, vier ganze Tage auf dem Land.

Und da ich immer noch müde bin, gehe ich jetzt husch-husch in die Heia. Um sechs Uhr früh klingelt der Wecker. Aber wir stehen oft noch früher auf, weil die Kinder oft früher wach sind und mich aus dem Bett scheuchen. Wir lesen doch so gern morgens noch vor. Zur Zeit „pottern“ wir wieder (= ich lese Harry Potter vor). Für uns ist das Vorlesen am Frühstückstisch immer eine tolle Gemütlichkeitsstunde, die wir alle genießen. Auch im Alltag.

So, und nun gehabt Euch wohl. Vergesst nicht die schreckliche Lage in der Ukraine und in anderen Ländern der Welt, in denen Krieg und Not herrschen – z.B. Afghanistan (weiterhin spenden! Weiterhin unterstützen, wo man kann!). Und lasst es Euch trotzdem gut gehen. Denn niemand hat etwas davon, wenn es uns auch schlecht geht.

Eine gute Woche und dann ein richtig schönes Himmelfahrts-Wochenende, was auch immer Du vorhast!

Das wünscht Dir
Deine Maike

Weitere Wochenenden in Bildern hier.

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2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Vielen Dank für deinen Rückblick und auch auf den Spendenhinweis.
    Gerade die afghanischen Frauen brauchen auch unsere unbedingt Unterstützung.
    LG Tanja

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